Der Wohnungsmarkt beendete den Oktober als den schwächsten Monat des Jahres, inmitten einer schleppenden Nachfrage. Die vom landesweiten Immobiliennetzwerk geschätzten 8326 Verkäufe bedeuten einen Rückgang von 9 % gegenüber dem Vormonat und 28 % weniger als im Oktober des vergangenen Jahres. Steigende Kreditzinsen und die Sorge um die Energiekrise haben dazu geführt, dass immer mehr Hauskäufer sowohl beim Kauf als auch bei der Finanzierung zögern, und viele können nur kleinere Kredite aufnehmen, als sie eigentlich benötigen.

Die Experten rechnen daher mit einem schwächeren letzten Quartal auf einem sich wandelnden Immobilienmarkt, auf dem Verkäufer und Käufer noch mehr professionelle Hilfe benötigen als bisher. Zwar werden bis zum Jahresende noch alle bestehenden Wohnbauförderungen zur Verfügung stehen, aber auch das wird den durch die veränderte Wirtschaftslage verursachten Nachfragerückgang kaum ausgleichen können. 

Investoren gleichen Rückgang privater Käufe aus

Die landesweit schwindende Präsenz von Käufern wird durch eine Zunahme der Investorenaktivität ausgeglichen. Die sich verstärkende Investorenstimmung wird durch die Tatsache untermauert, dass mehr als die Hälfte aller Transaktionen in Budapest im Oktober und fast ein Drittel im Rest des Landes durch die Investitionsmotivation der Käufer ausgelöst wurden. Sowohl in der Hauptstadt als auch auf dem Land kaufen die Investoren Objekte mit einer durchschnittlichen Größe von 60 Quadratmetern, während die Investoren auf dem Land weniger als die Hälfte (durchschnittlich 23,4 Millionen Forint) dessen investieren, was ihre Kollegen in Budapest ausgeben.

In Buda erwarben weniger Käufer Immobilien im Wert von mehr als 70 Millionen Forint, während in Pest Häuser im Wert von 25-30, 30-35 und 70 Millionen Forint gleichermaßen beliebt waren.

Der Anteil der letztgenannten Kategorie ist jedoch im Vergleich zum Oktober letzten Jahres um 6 Prozentpunkte gestiegen.

In Buda waren Immobilien zwischen 60 und 80 Quadratmetern am meisten gefragt, während in Pest mehr als 70 % der Transaktionen im Oktober in der Größenordnung zwischen 20 und 40 bzw. 40 und 60 Quadratmetern stattfanden.

Der durchschnittliche Preis in Budapest steigt auf über 1 Mio Forint

Laut einer Umfrage wird der Budapester Immobilienmarkt vom breiteren Stadtzentrum dominiert: Hier sind die Investoren am meisten an den zum Verkauf stehenden Immobilien interessiert. In Pest wurden 26 % der Verkäufe zu Preisen von über 1 Million Forint pro Quadratmeter abgeschlossen, das sind 17 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, während in Buda mehr als die Hälfte (52 %) aller Transaktionen in diese Preiskategorie fielen. In der Hauptstadt stieg der durchschnittliche Verkaufspreis für gebrauchte Eigentumswohnungen im Oktober sowohl in Buda als auch in der Pester Innenstadt auf 1 Mio. Forint pro Quadratmeter, wobei die Eigentümer in der Verhandlungsphase 4-5 % Nachlass gewährten, aber nur minimale Anpassungen des Angebotspreises vornahmen. In Pest hingegen stiegen sowohl die Verhandlungsspanne als auch der in der Inseratsphase angebotene Preisnachlass auf 6 %.

Spielraum für Verhandlungen vergrößert sich

Im derzeitigen Marktumfeld deuten die Verkaufsdaten darauf hin, dass sich der Handlungsspielraum der Käufer vergrößert. Verkäufer von Betonblockhäusern in Ostungarn und Pest ändern den Richtpreis in der Werbephase noch immer nur minimal, während Eigentümer ähnlicher Häuser in Westungarn und Buda den Richtpreis bereits um 5-6 % senken müssen, um eine erfolgreiche Transaktion abzuschließen. Die Verhandlungsrate für Häuser aus Betonblöcken in Budapest und im ganzen Land liegt bei 4-5 %, während die Eigentümer von gemauerten Häusern in Ostungarn bereit sind, ernsthaften Käufern Preisnachlässe von bis zu 7 % zu gewähren.

Ausgehend von den Daten für Oktober zeigt der Markt einige Anzeichen für eine Beschleunigung im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Landesweit beträgt die Zeit, die für den Verkauf aller Arten von Immobilien benötigt wird, weniger als 5 Monate. Am längsten dauert der Verkauf im Zentrum Budapests, während die am schnellsten verkauften Objekte Betonblockhäuser sind, die auf der Pester Seite der Hauptstadt angeboten werden.